Allgemein
- Wer vorhat, den Camino auf herkömmliche Weise zu pilgern, der braucht dieses Buch nicht wirklich, richtig?
- Sie sind ja gar nicht im Smoking gepilgert - das Buch ist ein kompletter Scherz, oder?
- Enthält das Buch Werbung? Wie viel Geld erhalten Sie von den Firmen dafür, dass Sie deren Produkte nennen?
- Das Buch ist nicht für Pilgerinnen, sondern nur für männliche Powerwanderer und Extremsportler geschrieben, oder?
- Etiketten abschneiden? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, stimmt's?
- Als 0815-Pilgerin mit 8-10 kg Gepäck lerne ich in dem Buch nichts, richtig?
- Bringt das wirklich was, dieses ganze leichte Zeug? Verletzt man sich damit weniger als mit normalen Wanderschuhen?
Hintergrund
- Hat Ihr Rucksack in Wirklichkeit 2 kg, 3 kg oder doch 5 kg gewogen?
- Muss ich das Buch "Trekking ultraleicht" noch zusätzlich lesen oder braucht man das nicht?
- Warum sind Sie den Jakobsweg gegangen?
- Warum sind Sie "ultraleicht" gepilgert?
- Warum gehen die Krawallpilger eigentlich den Jakobsweg, wenn sie keinen Spaß und nur Frust haben?
- Auf welchen Studien beruht das 1:5 Verhältnis bei der Reduzierng des Gewichts bei den Schuhen?
Reisezeit und Wetter
- Gehe ich richtig in der Annahme, dass die vorgeschlagene Packliste nur für die Monate Mai bis September gilt?
- Von wann bis wann ging die im Buch beschriebene Pilgerreise genau?
- Wie lange braucht man mindestens für den Jakobsweg inkl. Anreise und Abreise?
- Wie sind Sie zurechtgekommen mit den leichten Schuhen bei Nässe und Regen?
- Ist der von Ihnen genutzte Schlafsack auch bei geringen Temperaturen ausreichend?
- Braucht man eine Sonnenbrille oder reicht Ihr selbstgebastelter Allwetter-Schutz?
Packliste
- Die Packliste ist doch nur für Männer, denn Frauen brauchen eben doch etwas mehr Körperpflege und das kostet Gewicht, richtig?
- Worauf beruht die Empfehlung für den von Ihnen verwendeten Rucksack?
- Das zusätzliche Paar Sandalen oder Flip Flops kann man doch sicher weglassen, oder?
- Sie haben wohl vergessen, dass manche Leute Schuhe, die deutlich über den Knöchel gehen, bevorzugen?
- Wäre es möglich, dass Sie mir die PDF-Dateien der Reiseführer zusenden?
- Offenbar sind Kreditkarten einer Bankkarte vorzuziehen - warum ?
- Hängt die Wirkung der Ohrstöpsel damit zusammen, dass Sie einen „guten“ Schlaf haben?
- Für mich als Frau, die doch ein wenig Wert auf zwei bis drei Luxusartikel legt (Ja, für mich ist mein Epilierer wichtig und ja, auch eine Haarspülung muss mit) ist das Buch nutzlos, oder habe ich da etwas übersehen?
- Was sind die wichtigsten Tipps für die Packliste in aller Kürze?
Pilgern
- Hatten Sie keine Sorge (Diebstahl / Beschädigung) um Ihre Kommunikationsgeräte wenn Sie diese nachts zum Aufladen an die Steckdose hingen?
- Die Etappen im Buch sind nichts für normale Pilger, oder?
- Wenn ich 1 kg Gepäck einspare, laufe ich 1 km mehr am Tag oder so?
- Wie viel kann ich an Gewicht einsparen, wenn ich ausschließlich in Pensionen und/oder Hotels übernachte?
- Wie teuer ist es, Pakete mit überflüssigem Gepäck vom Jakobsweg nach Hause zu schicken?
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und da kommen so viele Gewichtsangaben vor, dass mir der Kopf schwirrt. Ihre Ausrüstung hat ja über fünf Kilogramm gewogen und da war der Proviant noch gar nicht mitgerechnet. Sie sprechen aber immer vom 3-kg-Rucksack, der manchmal aber anscheinend nur 2 kg wiegt. Was stimmt denn nun? Hat Ihr Rucksack in Wirklichkeit 2 kg, 3 kg oder doch 5 kg gewogen?
Sie haben vollkommen Recht, das Basisgewicht meiner Ausrüstung betrug über 5 Kilogramm - ohne Proviant. Mein Rucksack wog allerdings - inklusive 500 Gramm Proviant - nur zwischen 2,1 und 3,8 Kilogramm, also im Schnitt etwa 3 kg (siehe Foto). Wie kann das sein? Nun, das Basisgewicht bezeichnet das Gewicht wirklich aller Ausrüstungsgegenstände, also auch das Gewicht der Schuhe, der Trekkingstöcke, aller Socken usw. Auf dem Jakobsweg befinden sich viele dieser Ausrüstungsgegenstände dann aber niemals im Rucksack: Die Schuhe und Socken sind an den Füßen, die Trekkingstöcke in den Händen und auch der Rest des Körpers ist bekleidet.
Je nachdem, ob gerade kühler Morgen oder sonniger Nachmittag ist, hat man natürlich unterschiedlich viele Kleidungsstücke an. So ergibt sich das über den Tag wechselnde Rucksackgewicht. Morgens in der Frühe ist er in der Regel am leichtesten, weil es dann oft noch sehr frisch ist und man viele Lagen trägt, um nicht auszukühlen.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und finde es nützlich und leicht verständlich geschrieben. Allerdings frage ich mich: Enthält das Buch Werbung? Wie viel Geld erhalten Sie von den Firmen dafür, dass Sie deren Produkte nennen?
Die Antwort ist einfach: 0 Euro. Keines der genannten Unternehmen war in irgendeiner Weise an "Jakobsweg im Smoking" beteiligt, weder finanziell noch redaktionell. Alle genannten Produkte wurden zum gelisteten Preis regulär im Handel erworben. Das gesamte Projekt wurde unabhängig (= von mir ;-)) finanziert.
Es geht auch gar nicht so sehr um einzelne Produkte, auch wenn die Artikel und Hersteller im Buch beim Namen genannt werden. Es geht vielmehr um die Existenz bestimmter Produktkategorien: Nur wenn Sie überhaupt wissen, dass es ultraleichte Rucksäcke und Schlafsäcke gibt, können Sie beginnen, danach zu suchen und ein passendes Modell finden. Nur wenn Sie darüber informiert sind, dass Trail Running Schuhe eine leichte und günstige Alternative zu den klassischen, schweren Wanderschuhen sind, können Sie im Laden danach fragen. Für mich macht es keinen Unterschied, mit welchem leichten Rucksack, mit welchen Socken oder mit welchem Sonnenschutz sie pilgern, so lange Sie leicht genug unterwegs sind, dass Sie gesund bleiben. Das ist wichtig.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und bin jetzt verunsichert: Muss ich das Buch "Trekking ultraleicht" noch zusätzlich lesen oder braucht man das nicht?
Das kommt darauf an: Das Buch "Trekking ultraleicht" richtet sich in weiten Teilen an fortgeschrittene Wanderer, die fernab der Zivilisation in der Wildnis unterwegs sein möchten. Es enthält z.B. Rezepte, wie man sich möglichst kalorienreiche Nahrung vorab selbst zubereiten kann etc. Wenn Sie im Zelt übernachten und mit eigener Nahrung den Jakobsweg gehen möchten, finden Sie in "Trekking ultraleicht" viele nützliche Informationen, die in "Jakobsweg im Smoking" nicht enthalten sind.
Wenn Sie allerdings beabsichtigen, wie im Buch beschrieben zu pilgern, also ohne Übernachtung im Freien und mit normalem Proviant aus dem Supermarkt, dann enthält "Jakobsweg im Smoking" alles, was Sie an Basiswissen brauchen. Das Stichwortverzeichnis am Ende des Buches hilft schnell ans Ziel, wenn Sie z.B. noch einmal nachschlagen möchten, wie man Knieprobleme vermeidet oder wie man den Rucksack richtig aufsetzet. Im Buch sind viele Anfängertipps und jakobswegspezifische Informationen enthalten, die Sie in "Trekking ultraleicht" nicht finden, weil dort ein anderer Leserkreis angesprochen wird.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und es enthält gute Erklärungen für Anfänger, die ja immer viel zuviel mitnehmen. Die Packliste ist doch nur für Männer, denn Frauen brauchen eben doch etwas mehr Körperpflege und das kostet Gewicht, richtig?
Die im Buch als Ergebnis vorgestellte Packliste ist eine Basispackliste für Frauen und Männer, Alt und Jung, Groß und Klein, die nach Belieben angepasst werden kann, z.B. mit mehr Körperpflegeprodukten. Die genannten Gegenstände sind Beispiele. Natürlich haben Sie wahrscheinlich weder meine Schuh- noch meine Kleidergröße. Es geht hauptsächlich darum zu zeigen, dass es überhaupt möglich ist, so leicht unterwegs zu sein - selbst für eine Mann wie mich, der knapp zwei Meter groß ist. Die allermeisten Frauen werden wohl kleiner sein, was zur Folge hat, dass dann Schuhe und Kleidung noch leichter sind als die gelisteten Beispielprodukte.
Wie im Kapitel "Luxus und Sicherheit" bereits betont: Es kommt auf ein paar hundert Gramm nicht an! Nehmen Sie Körperpflegeprodukte in Reisepackungen mit, nehmen Sie eine Extraration Schokolade mit, nehmen Sie ein Kuscheltier mit. Nehmen Sie mit, was Sie brauchen! Ob Sie nun drei oder vier oder knapp fünf Kilo im Rucksack haben, macht keinen großen Unterschied - Hauptsache es sind nicht 15, 20 oder gar 30 Kilo!
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und überlege, wie ich noch weiter Gewicht sparen kann. Das zusätzliche Paar Sandalen oder Flip Flops kann man doch sicher weglassen, oder?
Letztendlich ist es Ihre Entscheidung, aber ich rate Ihnen dringend, ein Paar Schuhe zum Wechseln mitzunehmen. Aus folgendem einfachen Grund: In vielen Herbergen müssen Sie verpflichtend bereits am Eingang die Wanderschuhe ausziehen und abstellen (siehe Foto). Viele Herbergen haben zudem kalten Stein- oder Fliesenfußboden, so dass es nicht sehr angenehm ist, dort nur in Socken oder barfuß laufen zu müssen.
Etliche Pilger sind leider nach wenigen Tagen auch tagsüber auf Sandalen angewiesen, weil sie dann so viele Blasen haben, dass sie in den drückenden Wanderschuhen vor lauter Schmerzen gar nicht mehr laufen können.
Hallo! Ihr „Smoking“-Buch habe ich mit großem Interesse gelesen, jedoch konnte ich keinen Hinweis finden, für welchen Zeitraum die Packliste gilt. Gehe ich richtig in der Annahme, dass die von Ihnen vorgeschlagene Packliste für den „Camino“ nur für die Monate Mai bis September gilt?
Die Packliste gilt als allgemeiner Richtwert für die gesamte normale Saison (ca. Ostern bis Oktober) auf dem Hauptweg, dem Camino Francés, bei normalen Witterungsverhältnissen und Temperaturen von ca. 0-30 Grad Celsius. Jedoch: Jeder Mensch ist anders, jede Jakobsweg-Route ist anders und jedes Jahr ist das Wetter anders. Es ist gut, auf viele verschiedene Situationen vorbereitet zu sein. Manch einer möchte vielleicht selbst im Sommer einen dicken Schlafsack dabei haben, andere brauchen nicht einmal Handschuhe. Mir begegnete ein Pilger, der zunächst wohl glaubte, er bräuchte keine Handschuhe - leider hat er sich schon am ersten Tag Frostbeulen an den Fingern zugezogen. Für mich war die im Buch genannte Ausrüstung für den Temperaturbereich ca. -1 bis +30 (und wärmer) passend. Ich bin Anfang April 2013 kurz nach Ostern gestartet und Ende April angekommen. Am Anfang lag noch Schnee (siehe Foto).
Ob Sie mehr oder weniger Ausrüstung brauchen, können Sie selbst am besten einschätzen. In kalten Wintermonaten würde ich definitiv z.B. einen dickeren Fleece mitnehmen.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking gelesen und denke darüber nach, wo und wie ich eventuell noch mehr Gewicht einsparen kann. Wie viel kann ich nochmals an tatsächlich spürbarem Gewicht einsparen, wenn ich ausschließlich in Pensionen und/oder Hotels übernachte?
Wie viel Sie zusätzlich an Gewicht sparen können, wenn Sie nur in Pensionen und Hotels übernachten, hängt davon ab, ob Sie dann z.B. nur Handtuch, Duschgel etc. im Hotel nutzen und auch den dünnen Schlafsack ganz zu Hause lassen. Wenn das Ihre Absicht ist, können Sie vielleicht noch einmal ca. 300-350 Gramm einsparen, aber tatsächlich spürbar ist das meiner Meinung nach nicht mehr. Ich war Ende Mai, Anfang Juni 2014 eine Woche lang wieder auf dem Jakobsweg unterwegs und hatte eher noch zwei drei Sachen mehr dabei als letztes Jahr - z.B. eine Mütze, weil ich leicht erkältet war - und mein Rucksack war mir trotzdem nie zu schwer. Ich würde sagen, alles unter 5 kg Rucksackgewicht ist auf jeden Fall im grünen Bereich und man kann bequem und gelassen pilgern.
Ich würde Ihnen tatsächlich eher dazu raten, nicht nur in Hotels/Pensionen zu übernachten, da der schöne Kontakt zu den Mitpilgern in den Herbergen in meinen Augen einen großen Schatz darstellt. Auch die Herbergsmütter und -väter und die Hospitalieros sind oft so warmherzige, interessante Menschen, dass Ihnen viel entgeht, wenn Sie allein für sich im Hotel bleiben. Trotzdem kann ich natürlich gut verstehen, dass man vielleicht auch einfach für sich sein möchte.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und jetzt plagt mich noch die Frage nach dem von Ihnen präferierten Rucksack. Es gibt so viele Modelle und die meisten sind sehr teuer. Worauf muss man achten? Worauf beruht die Empfehlung für den von Ihnen verwendeten Rucksack?
Sie haben Recht: Es gibt unzählig viele Rucksäcke und ständig kommen neue Modelle hinzu. Im Buch wurden zwei leichte Modelle exemplarisch vorgestellt. Ein Rucksack ist für den Jakobsweg gut geeignet, wenn er leicht ist, mit angelegtem Hüftgurt gut sitzt und alles Gepäck bequem hineinpasst. Alles andere ist Nebensache.
Theoretisch könnten Sie als Ultraleicht-Pilger Ihre wenigen Sachen auch in einen Plastikturnbeutel für unter 10 Euro packen. Ich würde mit Hinblick auf die dann eingeschränkte Beweglichkeit im Schulterbereich allerdings doch eher zum Rucksack raten - dann haben Sie das Gewicht auch mittels Hüftgurt nicht auf den Schultern und können leichten Schrittes pilgern. Allerdings nur, wenn Sie gelernt haben, wie man den Rucksack richtig aufsetzt. Mir begegnete ein Pilger, der nie gelernt hatte, wie man den Rucksack so einstellt, dass das Gewicht auf der Hüfte, statt auf den Schultern lastet. Folglich bekam er schnell schlimmste Schulterprobleme und wusste sich in seiner Not nicht anders zu helfen, als zusätzliche Polster anzubringen, um seine Schmerzen wenigstens ein bisschen zu lindern. Als andere Pilger das sahen, verstanden sie sein Problem und brachten ihm bei, wie man den Rucksack richtig einstellt. Ab da waren seine Tage wieder schön.
Hallo! Heute habe ich Ihr Werk "Jakobsweg im Smoking" erhalten und habe es nun in einem Stück gelesen. Kurzweilig und wirklich informativ, aber eine - für mich wichtige - Frage bleibt offen. Ich werde meinen CF im kommenden Jahr gehen und bin in der Vorbereitung und wäre diesbezüglich für eine kurze Rückmeldung dankbar: Ist der von Ihnen genutzte Schlafsack auch bei geringen Temperaturen ausreichend?
Ob der Schlafsack warm genug ist, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten, da jeder Mensch ein unterschiedliches Wärmebedürfnis bzw. Wärmeempfinden hat. Der Schlafsack selbst bringt laut Etikett ca. 5 Grad Celsius Wärmeleistung. Es gibt in den meisten Herbergen auch Decken, die man zusätzlich benutzen kann und viele Betten auf engem Raum (siehe Foto) mit vielen Menschen bedeutet ja auch noch einmal mehr Wärme. Mir hat das bis auf eine Ausnahme vollkommen genügt.
In der Sondersituation (keine Zusatzdecken und offene Tür bei ca. 0 Grad und Wind in Zubiri) habe ich meine Handschuhe und den Fleece und die Windjacke angezogen und dann eben ein bisschen gefroren. Fand ich etwas unangenehm, aber nicht wirklich schlimm. In allen anderen Nächten war alles bestens...
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und habe eine Frage zu den Krawallpilgern: Was ist Ihre These zu diesen Leuten? Warum gehen die Krawallpilger eigentlich den Jakobsweg, wenn sie keinen Spaß und nur Frust haben?
Ich glaube nicht, dass die Krawallpilger nur Frust haben. Die Menschen gehen auf dem Jakobsweg durch teilweise sehr intensive Entwicklungsprozesse und wer gereizt, übermüdet oder überfordert ist, schlägt manchmal etwas blind um sich.
Jeder hat - glaube ich - irgendwo einen kleinen Krawallpilger in sich, der sichtbar wird, wenn die Situation ihn hervorlockt. Genauso ist wahrscheinlich jeder von uns in manchen Situationen ein "Engel des Weges" und kann mit offenem Herzen anderen helfen.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und konnte nichts zu Ihren persönlichen Beweggründen finden. Warum sind Sie den Jakobsweg gegangen?
Im Buch findet sich zu diesen und anderen persönlichen Hintergründen nichts, da das Buch in erster Linie nicht Reisebericht, sondern Ausrüstungsratgeber ist. Die Beschreibung des Pilgerns im zweiten Teil des Buches ist bewusst kurz gehalten und weitestgehend auf die Ausrüstung und Basisinformationen zum Pilgern beschränkt.
Für mich gab es viele verschiedene Gründe, von denen einige sehr persönlich sind. Ein Hauptgrund war z.B., dass es für mich der Schlusspunkt eines über zehn Jahre dauernden Umbauprozesses war: Als ich vor über 10 Jahren von der Existenz des Jakobswegs in einem Artikel in einer Zeitschrift erfuhr, war ich völlig überarbeitet, bekam mehr Mails pro Tag als ich sinnvoll beantworten konnte und verdiente nicht einmal wirklich Geld mit den vielen Projekten.
Ich beschloss, mein Leben umzubauen, so dass es mir möglich wird, z.B. den Jakobsweg zu gehen und über Wochen offline und einfach nur in der Natur zu sein. Das hat viele Jahre gedauert und man kann sich meine Erleichterung vorstellen, als es endlich so weit war. Im Hinblick auf diesen Grund, den Jakobsweg zu gehen, hatte ich mein Ziel also bereits in dem Moment erreicht, in dem ich den Raum geschaffen hatte, den ersten Schritt zu pilgern - völlig unabhängig davon, ob ich in Santiago ankomme...
Hallo! Ich habe mit großem Interesse Ihr Jakobsweg-Buch gelesen, weil ich demnächst auch zum 1. Mal starte. Das digitalisieren der Reiseführer finde ich praktisch. Wäre es möglich, dass Sie mir die PDF-Dateien der Reiseführer zusenden?
Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich Ihnen die PDF-Dateien leider nicht zusenden. Es ist zulässig für den eigenen Bedarf eine Privatkopie zu erstellen. Diese Kopie darf dann aber nicht an Dritte weitergegeben werden.
Bitte achten Sie darauf, dass Sie sich an die bestehenden Gesetze halten.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und fragte mich während des Lesens nach Ihren Motiven: Warum sind Sie "ultraleicht" gepilgert?
"Ultraleicht" war zu Beginn meiner Vorbereitung eigentlich überhaupt nicht im Fokus für mich, ja, ich kannte weder das Wort im Zusammenhang mit Wanderausrüstung noch die Philosophie dahinter, doch ich wollte das gesundheitliche Risiko für Schultern, Knie, Füße, Gelenke etc. minimieren und so führte mein Weg vor dem Weg schnell in diese Richtung.
Der Jakobsweg, insbesondere der Camino Francés, bietet zufälligerweise ideale Voraussetzungen für ULer*innen (Ultraleichttrekker*innen), denn es gibt eine hervorragende Infrastruktur - alle paar Kilometer findet man Brunnen, Geschäfte, Restaurants, Herbergen etc. So braucht man nur wenig bis gar keinen Proviant im Rucksack, kann Zelt und Isomatte getrost zu Hause lassen. Für manche*n ULer*in könnte diese Infrastruktur ein Grund sein, den Jakobsweg aus rein sportlichen Motiven - was ja nicht verboten ist - zu gehen.
Hallo! Ich habe Ihr Buch „Jakobsweg im Smoking“ geschenkt bekommen und interessiert gelesen. Dabei ist mir etwas besonders aufgefallen: Die von Ihnen beschriebene fast unglaubliche Wirkung der Ohrstöpsel. Ich habe schon alle möglichen Sorten von Ohrstöpseln gegen Schnarcher probiert und war mit keiner wirklich zufrieden. Hängt die Wirkung der Ohrstöpsel damit zusammen, dass Sie einen „guten“ Schlaf haben oder kommt die Wirkung durch die Kombination mit den genannten Kopfhörerteilen?
Wie ich durch Rückmeldungen anderer PilgerInnen gelernt habe, ist wohl jeder Gehörgang anders geformt und manche Ohrstöpsel funktionieren gut im Ohr der einen Person, sind aber eher unbequem und nutzlos im Ohr der nächsten Person. Nur Ausprobieren hilft.
Die wirkungsvollste Schallisolierung von Umgebungs- geräuschen habe ich erlebt mit den im Buch beschriebenen In-Ear-Kopfhörern unter Verwendung der für meinen Gehörgang passenden Aufsätze und zusätzlich abgespielter klassischer Musik. Es gibt wohl auch noch sehr viel teurere Kopfhörer, die zusätzlich eine eigene, aktive Unterdrückung der Umgebungsgeräusche anbieten, solche Kopfhörer habe ich aber nicht getestet. Vielleicht lassen Sie sich einmal im Fachgeschäft beraten. Es gibt wirklich erstaunliche Produkte.
Die beschriebenen Ohrstöpsel haben für mich sehr gut funktioniert, allerdings war ich nach einem langen Tag der Pilgerschaft tatsächlich meist sehr müde und ich schlafe generell eher gut und fest.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und es ist noch ein Frage offen geblieben: Offenbar sind Kreditkarten (Visa- / Mastercard) einer Bankkarte (Maestro) vorzuziehen - warum?
Das kommt ganz darauf an. Ich hatte sowohl Visakarte als auch Bankkarte dabei (siehe Foto). Für mich war die Visa-Karte aus einem einfachen Grund von Vorteil: Mit ihr konnte ich kostenlos Geld abheben, mit der Maestro-Karte hätte es Auslandsgebühren gekostet. Ebenso mit der Mastercard.
Da es die verschiedensten Vertragsmodelle gibt, lohnt es sich, kurz in den Unterlagen nachzuschauen oder bei Ihrer Bank nachzufragen, was die kostengünstigste Variante für Sie persönlich ist.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ich hätte gerne noch mehr detaillierte Informationen. Wie sind Sie zurechtgekommen mit den leichten Schuhen bei Nässe und Regen?
Sehr gut. Es war meist nicht sehr regnerisch. Für den Fall der Fälle hatte ich Gefrierbeutel als wasserdichte Übersocken dabei. Diese habe ich allerdings nur einmal angezogen und dann hörte es direkt wieder auf zu regnen.
Am zweiten Tag habe ich mir einen nassen Fuß geholt beim Wasserauffüllen, doch glücklicherweise wärmen die Merinosocken auch in nassem Zustand noch gut und am nächsten Morgen waren die Schuhe getrocknet (siehe Foto) und alles wieder gut.
Kurz zusammengefasst: Dank Gefrierbeuteln und Merinosocken hat es sehr gut für mich funktioniert. Die Schuhe werden zwar schnell nass, trocknen aber auch schnell wieder.
Hallo! Sie haben für die Ausrüstung viele tausend Euro ausgegeben und etliche Gegenstände und Kleidungsstücke dann wieder aussortiert. Wie viel Geld haben Sie für die tatsächlich verwendete Ausrüstung ausgegeben?
Alles mitgerechnet - also auch Anschaffungspreise für iPod, Smartphone, Stirnlampe, Regenhose etc. etc. - waren es 2137,77 Euro (siehe Listen im Anhang des Buches im Abschnitt "Preislisten"). Da aber davon auszugehen ist, dass viele der wirklich teuren Ausrüstungsgegenstände bereits vorhanden sind (selbst nahezu alle Jugendlichen haben heutzutage z.B. ein Smartphone und eine Regenhose) wäre meine Schätzung, dass man mittlerweile in vielen Fällen mit ca. 100 Euro zusätzlichem Budget die wichtigsten dann noch fehlenden Ausrüstungsgegenstände für eine leichte Reise bekommen kann. Einen ultraleichten Rucksack mit Hüftgurt in geeigneter Größe sah ich z.B. neulich im Angebot bei einem Lebensmitteldiscounter für unter 10 Euro.
Eine Freundin, die 2014 mit mir für eine Woche auf dem Jakobsweg unterwegs war, hat unter 100 Euro für Trekkingstöcke, Merinosocken und eine leichte Regenjacke ausgegeben und war startklar.
Hallo! In wenigen Wochen wollen meine Mutter (72) und ich (46) den Jakobsweg ab Roncesvalles gehen und wir sind mit Hilfe Ihres Buches mitten im Kaufrausch :-). Und da habe ich eine Frage zu den von Ihnen verwendeten und im Buch angegebenen Latex Leixure Gloves. Ich habe im Internet nicht wirklich was dazu gefunden. Was sind das für Handschuhe?
Die Handschuhe gab es auf dem Ostermarkt auf dem Alexanderplatz für fünf Euro. Es sind seit zwei Jahren meine Lieblingshandschuhe. Sie sind leicht, warm, robust und waschbar. Ich liebe sie. Ob es die Firma wirklich gibt? Ich weiß es nicht.
Da es auf ein oder zwei Kilo mehr nicht ankommt, würde ich Ihnen raten, die Handschuhe mitzunehmen, die für Sie warm und bequem sind und mit denen Sie die Trekkingstöcke angenehm halten können. Ihre Hände sind mindestens genauso wertvoll wie Ihre Füße. Sie werden sich wahrscheinlich jeden Morgen freuen, wenn Sie in die Kühle des frühen Tages mit gemütlichen Handschuhen starten können...
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und mir ist aufgefallen, dass Sie gar keine Sonnenbrille dabei hatten. Ich habe sehr empfindliche Augen. Braucht man eine Sonnenbrille oder reicht Ihr selbstgebastelter Allwetter-Schutz?
Das ist wohl Geschmackssache: Mir hat der MultiSchutz als Sonnenschirm gereicht. Manche*r wird sicher mit Sonnenbrille zusätzlich oder als Alternative glücklicher.
Da ich auch sonst eher keine Sonnenbrillen trage, habe ich auch keine vermisst. Entscheiden Sie selbst, womit Sie sich am wohlsten fühlen...
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ich bin ja immer sehr vorsichtig, daher habe ich folgende Frage: Hatten Sie keine Sorge (Diebstahl / Beschädigung) um Ihre Kommunikationsgeräte wenn Sie diese nachts zum Aufladen an die Steckdose hingen?
Ich war sehr vorsichtig. In vielen Herbergen gibt es Steckdosen direkt an jedem Bett oder wenigstens einige Betten in Steckdosennähe. Diese habe ich gewählt und die Geräte ladend im/unterm Kopfkissen gehabt oder mal einen Tag nicht geladen oder tagsüber im Café beim Pausieren. Andere Pilger waren in diesem Punkt sehr viel vertrauensvoller und in manchen Herbergen gab es regelrechte Handystapel um die Mehrfachsteckdosen. Da muss jeder selbst sehen, was dem eigenen Sicherheitsbedürfnis entspricht.
Gegen Beschädigung durch Wasser waren die Geräte gut geschützt in den wasserdichten LokSaks und falls eines der Geräte irgendwie sonst kaputt gegangen wäre, hätte ich immer noch das andere als Reserve mit fast identischem Satz an Apps/Daten/Reiseführern etc. gehabt.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und mir ist aufgefallen, dass Sie gar keine wissenschaftlichen Quellen angeben. Auf welchen Studien beruht das 1:5 Verhältnis bei der Reduzierng des Gewichts bei den Schuhen?
Das 1:5 Verhältnis tauchte in Verkaufsgesprächen und in Büchern immer wieder auf und geht angeblich bereits auf Sir Edmund Hillary zurück. In verschiedenen Studien wurden - wie in der Wissenschaft üblich - verschiedene Verhältnisse ermittelt, was natürlich weniger griffig ist als 1:5 (Meta-Auflistung der Studienergebnisse). Andrew Skurka spricht in einem Vortrag (Minute 28:50-29:10) z.B. von 1:6.
Alles zwischen 1:4 und 1:6 scheint also einigermaßen gerechtfertigt und belegbar: " [...] indicating that it was 6·4 times more expensive to carry weight on the feet as compared to the back." (Quelle)
Ich habe es im Buch der Einfachheit halber bei den geläufigen 1:5 belassen, ohne an der Stelle groß auszuführen, dass das natürlich nur ein Näherungswert ist, der im Einzelfall höher oder niedriger ausfällt, abhängig von der Person, der Strecke, der aktuellen Geschwindigkeit etc.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ich bin bei diesem ganzen neumodischen Zeug ja immer erstmal sehr skeptisch: Bringt das wirklich was, dieses ganze leichte Zeug? Verletzt man sich damit weniger als mit normalen Wanderschuhen?
Ja. Eine aktuelle Studie belegt z.B., dass es eine signifikat niedrigere Verletzungsrate mit leichten Laufschuhen im Vergleich zu traditionellen Schuhen gibt: "Shoe selection was significantly associated with reported footstrike. Barefoot and minimalist runners reported a more anterior footstrike than traditionally shod runners. Traditionally shod runners were 3.41 times more likely to report injuries than experienced minimalist shoe wearers. Minimalist shoe wearers also reported fewer injuries at the hip, knee, lower leg, ankle, and foot than traditionally shod runners." (Quelle: U.S. Army Medical Department Journal)
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ich frage mich, stimmt das wirklich: Wenn ich 1 kg Gepäck einspare, laufe ich 1 km mehr am Tag oder so?
Mit der "1 Kilo weniger auf dem Rücken entspricht 1 Kilometer mehr Kraft zum Wandern"-Regel verhält es sich ähnlich dem 1:5 Verhältnis beim Schuhgewicht: Es ist eine auf Tatsachen beruhende Daumenregel. Im Einzelfall kann der Unterschied sehr viel kleiner oder größer sein, da der Enegrieverbrauch exponentiell mit dem Gewicht steigt (Quelle).
Der Unterschied von 30 zu 29 Kilogramm auf dem Rücken ist also wesentlich größer als der Unterschied von 4 zu 3 Kilogramm im Rucksack. Und irgendwann macht es überhaupt keinen Unterschied mehr: Ich habe zum Beispiel auf dem Jakobsweg gemerkt, dass ich nach einer Eingewöhnungsphase mit meinem leichten Rucksack ohne Probleme von morgens bis abends wandern konnte und das eine noch weitergehende Gewichtsreduktion völlig sinnfrei gewesen wäre.
Hallo! Ich habe von "Jakobsweg im Smoking" gehört und es gibt ja so viel, was man als Anfänger beachten muss. Was sind die wichtigsten Tipps für die Packliste in aller Kürze?
Der wichtigste Tipp lautet: In aller Kürze geht es nicht. Es dauert einige Zeit, die passende Ausrüstung zu besorgen und zu verstehen. Beispielsweise ist ein guter Rucksack nur die halbe Miete - Sie müssen auch wissen, wie man ihn richtig einstellt, aufsetzt, befüllt etc.
Der zweitwichtigste Tipp ist: Leichtigkeit. In jeder Hinsicht. Mehr dazu hier: Top 10 Packtipps.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ich frage mich, was es wohl kostet, wenn ich ein Paket mit ca. fünf Kilo Gepäck von Pamplona nach Deutschland schicke. Wie teuer ist es, Pakete mit überflüssigem Gepäck vom Jakobsweg nach Hause zu schicken?
Das kann erstaunlich teuer sein und weit über 100 Euro kosten, je nach Gewicht und Inhalt. Norman erzählte beispielsweise, dass der Preis des Pakets sich auch nach dem Wert des Inhalts richte. So habe er behauptet, der Inhalt sei wertlos, um einen möglichst niedrigen Preis für sein Paket (siehe Foto) zu zahlen.
Egal, wie viel Sie letztendlich bezahlen: Günstiger ist es immer, direkt weniger mitzunehmen, so dass man keine Pakete verschicken muss.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen. Sind schon ein paar gute Anregungen dabei, von denen ich bestimmt einige aufnehme. Ich bin auch ständig dabei, Gewicht zu sparen. Wir sind jetzt schon 10 Jahre auf dem Weg und wollen im nächsten Jahr ab April von Frankreich aus starten. Im Buch geht leider der Pilgerzeitraum nicht klar genug hervor. Sie schreiben von Schnee wie von Hitze in Nordspanien. Oder habe ich es überlesen? Würde mich wegen des Wetters interessieren. Von wann bis wann ging die im Buch beschriebene Pilgerreise genau?
Die Information ist tatsächlich nur etwas versteckt im Buch zu finden: Auf dem Foto der Compostela steht mein Ankunftstag, der 28. April - anhand der Etappen kann man dann zurückrechnen, aber das ist natürlich etwas umständlich. Losgelaufen bin ich ich am 6. April 2013.
Ich habe die genauen Daten absichtlich nicht ins Buch aufgenommen, weil ich den Eindruck vermeiden wollte, das Wetter sei verlässlich so wie beschrieben zu dieser Jahreszeit. Es kann auch ganz anders aussehen, wie mir viele Pilger berichteten. Ausgiebiger Regen statt des Sonnenscheins, den ich erlebte, ist durchaus nichts Ungewöhnliches.
2014 war ich z.B. Ende Mai bis Anfang Juni unterwegs und es war wesentlich kühler und regnerischer als 2013 im April. Es ist also ratsam, beim Wetter auf möglichst viele Situationen gut vorbereitet zu sein.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ich frage mich, wie lange man wohl mindestens für den Jakobsweg braucht, da ich nicht so viel Urlaub am Stück nehmen kann. Wie lange braucht man mindestens für den Jakobsweg inkl. Anreise und Abreise?
Wenn Ihre Zeit begrenzt ist, ist mein Tipp: Machen Sie es wie viele tausend andere Pilger und gehen Sie den Weg Abschnittsweise. Ich habe Pilgerinnen und Pilger getroffen, die seit 10 Jahren und mehr auf dem Jakobsweg Richtung Santiago de Compostela unterwegs sind. Manche starteten in Paris, andere gar in München oder noch weiter weg. Jedes Jahr pilgern sie für ein oder zwei Wochen, kehren nach Hause zurück und starten dann im nächsten Jahr wieder dort, wo sie aufgehört haben. Viele finden Pilgerfreunde auf dem Weg, mit denen man sich für das nächste Jahr wieder verabreden kann.
Damit Ihre Pilgerreise als solche anerkannt wird, genügt es, wenn Sie die letzten 100 km des Jakobswegs gehen. Das ist inklusive Anreise und Abreise in einem Zeitraum von zwei Wochen gut zu bewältigen. Es kommt also darauf an, was Sie persönlich möchten. Einige Pilger nehmen sich auch einfach zu viel an Strecke vor und hetzen dann gestresst durch die Landschaft. Gehen Sie lieber ein kürzeres Teilstück in Ruhe (z.B. ca. 100+ km von Pamplona über Puente la Reina bis Logroño) und Sie werden wahrscheinlich Freude haben, andere Pilger treffen und mit unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen belohnt werden.
Hallo! Ich habe von "Jakobsweg im Smoking" gehört und ein paar Rezensionen gelesen. Ich sehe mich eher so als normale Pilgerin. Wer vorhat, den Camino auf herkömmliche Weise zu pilgern, der braucht dieses Buch nicht wirklich, richtig?
Das kommt auf Ihre individuelle Situation an: Das Buch ist für AnfängerInnen geschrieben. Wenn Sie bislang noch nicht auf längeren Strecken zu Fuß unterwegs waren, können Sie im Buch viele nützliche Tipps finden. Wenn Sie bereits sehr wandererfahren sind, also z.B. wissen wie man Blasen vermeidet, wissen, wie man den Rucksack und die Trekkingstöcke richtig einstellt, wissen wie man Funktionskleidung richtig benutzt usw. usf. - dann brauchen Sie die Anfängertipps des Buches nicht.
Wenn Sie noch nie gepilgert sind, können Sie aus den allgemeinen Hinweisen des Ratgebers sicher etwas lernen. Wenn Sie sich auf dem Jakobsweg bereits gut auskennen, also z.B. wissen, welche spanischen Textbrocken wichtig sind, wissen, wie der Tagesablauf beim Pilgern aussieht, wissen, dass man für Herbergen ein zweites Paar Schuhe braucht etc. etc. - dann brauchen Sie die allgemeinen Hinweise des Buches nicht.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und fand die von Ihnen gelaufenen Etappen sehr lang. Die Etappen im Buch sind nichts für normale Pilger, oder?
Naja, "normal" gibt es bei Etappen nicht. Jeder Mensch ist anders. Das Buch ist für Menschen, die gerne gesund bleiben möchten. Es ist ein Ratgeber, kein konkreter Etappenvorschlag. Der Ratgeber richtet sich an Personen, die sich in den Bereichen "Wandern", "Pilgern" und "Ausrüstung" noch nicht gut auskennen. Meine tatsächlichen Etappen sind lediglich der Vollständigkeit halber im Anhang gelistet. Viel wichtiger sind die Anmerkungen zur allgemeinen Herangehensweise, die sich bewährt hat. Der Hauptweg bietet bis auf wenige Ausnahmen eine hervorragende Infrastruktur, so dass man meist einfach pilgern kann, so lange die Füße tragen. Alle paar Kilometer gibt es Herbergen und Cafés.
Im Buch wird mehrfach, ausdrücklich und dringend geraten, sich genug Zeit zu nehmen, ganz langsam zu beginnen und das persönlich passende Tempo zu entdecken. Das kann jeden Tag ein anderes sein. Wer gut auf seinen Körper hört, bleibt eher gesund als Personen, die sich zwingen, einem starren Etappenplan zu folgen.
Wenn Sie meine Etappen so betrachten, erkennen Sie darin das Vorgehen, zu dem ich jeder Pilgerin und jedem Pilger aus tiefstem Herzen raten kann: 1. Langsam beginnen - 2. Eigenes Tempo finden - 3. Auf die Signale des Körpers hören
Hallo! Ich habe von "Jakobsweg im Smoking" gehört und ein paar Rezensionen online gelesen. Ich finde den Titel irreführend und den Inhalt nutzlos. Sie haben die Kappe von Ihrer Zahnseide abgetrennt? Das ist doch Unfug. Sie sind ja gar nicht im Smoking gepilgert - das Buch ist ein kompletter Scherz, oder?
Manchmal hält man Dinge für Scherze, bis man Beweise sieht. Ich konnte auf dem Jakobsweg beispielsweise nicht glauben, dass es einen Pilger geben sollte, der im Kreuzritterkostüm unterwegs ist. Doch dann zeigte mir eine Pilgerin ein Foto. Ich war so verwundert, dass ich ein Foto von diesem Foto machte (siehe Bild).
Ein dänischer Pilger hatte einen Smoking dabei, weil er glaubte, spanische Restaurants würden ihn sonst nicht hereinlassen. Die Geschichte verdeutlicht, was passieren kann, wenn man sich gut vorbereitet, ohne die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort zu kennen. Im Herzen sind wir, glaube ich, alle ein wenig Pilger im Smoking.
So habe ich mich beispielsweise sehr akribisch um das Thema leichte Ausrüstung gekümmert, da ich nicht genau wusste, was mich erwartet. Ich hatte 2008 einen schweren, mehrfachen Bänderriss am Fußgelenk. Anschließend hatte ich fünf Jahre lang Schmerzen. 2013 war ich völlig untrainiert, als ich meine Pilgerreise begann. Ich wollte die Gesundheitsrisiken so gut wie möglich reduzieren. Dazu gehörte auch die Gewichtsreduktion bei der Ausrüstung. Das mag wie ein Scherz oder Unfug wirken. Für mich hat es gut funktioniert: Ich bin gesund in Santiago de Compostela angekommen.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ein paar Tipps waren ganz OK. Aber manche Dinge sind auch ziemlicher Unfug, finde ich. Etiketten abschneiden? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, stimmt's?
Etiketten abschneiden macht Spaß! ;-) Scherz beiseite: Ich wollte wirklich gerne gesund bleiben. Einige Jahre vor meiner Pilgerreise hatte ich einen mehrfachen Bänderriss am Fuß und war 2013 zwar einigermaßen schmerzfrei, aber komplett untrainiert. Ich wollte bei der Vorbereitung jegliches Gesundheitsrisiko so gut wie möglich minimieren, dazu gehörte auch die radikale Reduktion des Ausrüstungsgewichts.
Bis ins Detail nachahmen müssen Sie diese extreme Gewichtsreduktion natürlich nicht, was auch im Ratgeber wiederholt betont wird (siehe Kapitel "Luxus und Sicherheit"). Die Erfahrung zeigte: Auch mit etwas mehr Gewicht kann man gut und sicher pilgern. Perfektionismus ist nicht erforderlich. Als ich beispielsweise 2014 in Begleitung wieder auf dem Jakobsweg unterwegs war, hatte ich rund vier Kilogramm im Rucksack, meine Begleiterin etwa fünf Kilo - und alles war gut.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und ein paar nützliche Tipps waren dabei. Aber manche Sachen wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Sie haben wohl vergessen, dass manche Leute Schuhe, die deutlich über den Knöchel gehen, bevorzugen?
Schuhe, die deutlich über den Knöchel gehen, werden nicht empfohlen, da sie meist nicht vorteilhaft sind:
1. Solche Schuhe sind deutlich schwerer und belasten Sie unnötig (siehe hier: Folgen des Gewichts)
2. Wanderschuhe belasten die Knie stärker, da der Knöchel in seiner natürlichen Funktionsweise eingeschränkt wird und keine Ausgleichsbewegungen erfolgen können (siehe hier: Vortrag A. Skurka)
3. Hohe Schuhe können auf Fernwanderungen wie dem Jakobsweg auf Dauer zu gesundheitlichen Schwierigkeiten im Fußgelenk führen. Beispielsweise begegnete mir ein Pilger, dem eine Physiotherapeutin attestierte, dass seine Knöchel durch das tägliche tragen hoher Wanderschuhe bereits erheblich versteift seien.
Wenn Sie mit leichtem Rucksack unterwegs sind und Trekkingstöcke benutzen, ist es normalerweise nicht erforderlich, ein Wegknicken zusätzlich zu verhindern. Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie mit sehr schwerem Rucksack unterwegs sind oder spezielle medizinische Voraussetzungen gegeben sind - in diesem Fall konsultieren Sie bitte unbedingt vorab einen Arzt. Welche Schuhe letztendlich die besten für Sie persönlich sind, können Sie nur selbst herausfinden. Solange Sie kein medizinischer Sonderfall sind, deuten aber alle Studien in Richtung Trail Running Schuhe.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und finde, man kann auch getrost darauf verzichten. Der "normale" Schlafsack muss mit, mir reicht ein Seidenschlafsack nicht. Für mich als Frau, die doch ein wenig Wert auf zwei bis drei Luxusartikel legt (Ja, für mich ist mein Epilierer wichtig und ja, auch eine Haarspülung muss mit) ist das Buch nutzlos, oder habe ich da etwas übersehen?
Im Kapitel "Luxus und Sicherheit" werden alle Leserinnen und Leser ausdrücklich ermutigt, alles mitzunehmen, was für das individuelle Wohlbefinden nötig ist. So brauchte ich z.B. zwei Multifunktionsgeräte.
Ergänzen Sie die Basispackliste des Buches, so dass es für Sie passt! Auch mit vier oder fünf Kilogramm im Rucksack ist alles absolut im grünen Bereich. Da haben Sie neben dem Epilierer, der Haarspülung und dem normalen Schlafsack durchaus noch Raum für weitere Luxusartikel.
Hallo! Ich habe Rezensionen zu "Jakobsweg im Smoking" gelesen und bin jetzt verunsichert. Sie sind ja ein Mann und im Buch geht es wahrscheinlich viel um leichte Ausrüstung für Männer. Als 0815-Pilgerin mit 8-10 kg Gepäck lerne ich in dem Buch nichts, richtig?
Das Buch ist ein Ratgeber für Anfängerinnen und Anfänger mit dem Schwerpunkt "Packliste" bzw. "Ausrüstung". Ferner wird Basiswissen vermittelt, vorwiegend zu den Themen "Wandern", "Pilgern" und eben "Ausrüstung". Es werden Anfängerfragen geklärt wie: Was ist die richtige Technik beim Bergauf- bzw. Bergablaufen? Wie vermeide ich Blasen? Wie benutze ich Funktionskleidung richtig? Dieses Wissen ist für alle PilgerInnen wichtig, egal, ob der Rucksack nun 3-5 kg oder 8-10 kg wiegt.
Wenn Sie gesundheitliche Risiken minimieren möchten, kann Ihnen das Buch Mut machen und nützliche Hinweise geben. Wenn Sie Ihre 8-10 kg Ausrüstung schon gekauft haben und damit umgehen können, also mindestens für den Temperaturbereich -1 bis +30 Grad Celsius gerüstet sind, Regen- und Sonnenschutz parat haben, die Trekkingstöcke richtig einstellen können und keinerlei Rücken- Knie- oder sonstige Einschränkungen erleben etc. etc., dann sind Sie bereits keine Anfängerin mehr und brauchen die Ausrüstungs- und Gesundheitstipps des Buches nicht.
Hallo! Ich habe "Jakobsweg im Smoking" gelesen und war erstaunt: Sie haben da etliche extreme Etappen "heruntergespult". Das Buch ist nicht für Pilgerinnen, sondern nur für männliche Powerwanderer und Extremsportler geschrieben, oder?
Das Buch ist für Anfänger*innen. Alt und Jung. Klein und Groß. Es ist für weibliche und männliche, sportliche und untrainierte Menschen. Die meisten Tipps im Buch beziehen sich auf leichte, funktionale Ausrüstung und deren richtige Handhabung. Sie lernen alles, was Sie wissen müssen und erfahren, was Sie unterwegs wirklich brauchen. Ob Sie dann schnell oder langsam unterwegs sein möchten, liegt ganz bei Ihnen. Jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus.
Geschwindigkeit ist im Buch kein Thema, wichtig ist die Gesundheit und das Ankommen. Starten Sie daher bitte langsam und mit kurzen Etappen. Wenn Sie Anfänger*in in Sachen Pilgern bzw. Wandern sind und es Ihnen wichtig ist, heil und gesund anzukommen (vielleicht eines Tages auch in Santiago de Compostela), ist der Ratgeber genau für Sie gemacht. Buen Camino und bleiben Sie gesund!