2024-07-02

🛡️Gesunde Abgrenzung: Top 10 Aspekte im Bilderbuch "Da rein, da raus!"

 

Kennen Sie das? Ihr Kind malt ein Bild, und jemand sagt "Das ist aber krakelig." Ihr Kind baut einen Turm, und jemand meint "Der ist ja schief." Ständige kleine Nadelstiche aus der Umwelt. Das Bilderbuch "Da rein, da raus!" (hier im Blog als E-Book gratis 🎁) nimmt sich genau dieses Themas an und gibt eine überraschend simple Antwort.

 

Die Hauptfigur, Jakob, erlebt genau das: Alle meckern. Der Nachbar schimpft, die Lehrerin motzt, selbst die Mutter nörgelt. Jakobs Reaktion? Er hört einfach nicht hin. Zum Glück hat man ja zwei Ohren: "Eins für rein und eins für raus."

 

Dieses Buch ist ein fantastischer Anlass, um mit Kindern über die Kunst des "Bei-sich-Bleibens" und die Kunst der gesunden Abgrenzung zu sprechen. Hier die Top 10 Aspekte, die eine gute Gelegenheit für ein vertiefendes Gespräch beim Vorlesen bieten:

1. Gesunde Abgrenzung 🛡️

Das ist die Superkraft, die Jakob in diesem Buch meisterhaft beherrscht. Er lässt verletzende oder unnötige Kritik nicht an sich heran. Das Buch zeigt Kindern, dass sie das Recht haben, eine innere Grenze zu ziehen und zu entscheiden, was sie in ihr "Herz" lassen und was nicht.

2. Selbstschutz (Seelische Hygiene) 🧼

Die "Da rein, da raus!"-Methode ist ein Akt des mentalen Selbstschutzes. Jakob schützt seine gute Laune, seine Kreativität und sein Selbstbild, indem er die Negativität einfach "durchlaufen" lässt. Es ist eine kindgerechte Metapher für emotionale Hygiene.

3. Umgang mit Kritik und Negativität 🗣️

Das Buch ist voll von (meist ungerechtfertigter) Kritik. Es ist der perfekte Anlass, um zu fragen: "Wie hat sich Jakob da wohl gefühlt?" Und: "Muss man auf jeden hören, der etwas Doofes sagt?" Kinder lernen, dass nicht jede Kritik berechtigt oder hilfreich ist.

4. Selektive Wahrnehmung (Der "Filter") 🎧

Jakob ist nicht taub, er nutzt einen Filter. Er entscheidet aktiv, wem er seine Aufmerksamkeit schenkt. Das ist eine wichtige Fähigkeit im Leben: Zu lernen, Wichtiges von Unwichtigem, Konstruktives von Destruktivem zu unterscheiden.

5. Innere Stärke und Selbstwertgefühl 💪

Trotz all des Gegenwinds bleibt Jakob bei sich. Er lässt sich nicht davon abbringen, zu malen, zu spielen, zu probieren, zu lernen oder zu entdecken. Sein Selbstwert hängt offensichtlich nicht von der Zustimmung dieser Meckerer*innen ab. Er weiß, was er mag, und das genügt ihm.

6. Die Macht der positiven Zuwendung ❤️

Der Wendepunkt der Geschichte ist die eine Person, die nicht meckert, sondern sich Jakob mit Liebe und echtem Interesse zuwendet (im Buch ist es die Oma). Das zeigt den Kontrast: Während Negativität abprallt, wird positive Zuwendung "reingelassen". Das lehrt Kinder, wie wichtig es ist, auch selbst diese positive Person für andere zu sein.

7. Individualität (Den eigenen Kopf haben) 🎨

Jakob ist ein Kind mit einem "eigenen Kopf". Er lässt sich nicht in die Schablone pressen, die die Erwachsenen für ihn wollen. Das Buch ist ein wundervolles Plädoyer dafür, die eigene Individualität und die eigenen Interessen zu verteidigen.

8. Empathie (und ihr Fehlen) 🧐

Das Buch ist auch ein Spiegel für die Erwachsenen. Es zeigt auf, wie oft wir achtlos negative Kommentare abgeben. Man kann mit Kindern gezielt darüber sprechen: "Wie hätte die Mutter es netter sagen können?" oder "Warum war der Nachbar wohl so griesgrämig?"

9. Fokussierung 🎯

Indem Jakob die Störgeräusche von außen ignoriert, kann er sich auf das konzentrieren, was ihm wichtig ist: das Malen, das Balancieren und das Entdecken der kleinen "Fallschirmchen" (Pusteblumen). Es ist eine Lektion darüber, wie Abgrenzung hilft, den Fokus auf das Positive zu richten.

10. (Innere) Ruhe finden 🤫

Der "Da rein, da raus!"-Mechanismus ist auch ein Weg, die innere Ruhe zu bewahren. Statt sich in jeden Konflikt hineinziehen zu lassen, in einen Wutanfall auszubrechen (wie Egbert) oder unsicher zu werden (wie Tamia), wählt Jakob den Weg des inneren Friedens.

"Da rein, da raus!" ist eine Ermutigung für alle Kinder, sich manchmal ein "dickes Fell" zuzulegen – nicht im Sinne von Gefühlskälte, sondern als Schutzschild für das eigene, wertvolle Innere.